Lesbischsein sucht man sich aus.
Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt – wohl aber, ob man ein ignoranter Vollpfosten ist.
Die Welt wäre so einfach, wenn wir uns alle aussuchen könnten, in wen wir uns verlieben, wen wir sexy oder attraktiv finden und wer uns den Kopf verdreht. Kein Liebeskummer mehr, keine Eifersucht und keine Scheidungen
Die sexuelle Orientierung kann nicht beeinflusst werden. Genauso wenig wie die Tatsache, mit welcher geschlechtlichen Identität man sich wohl fühlt. Was man aber ändern kann, ist der gesellschaftliche Umgang damit. Warum muss man sich überhaupt entscheiden, zuordnen, in Schubladen stecken lassen? Wir haben heutzutage in so vielem tausend Auswahlmöglichkeiten – nur bei so etwas elementarem wie unserer sexuellen Orientierung und geschlechtlicher Identität sollen wir uns alle in hübsch getrennte und übersichtliche Schächtelchen einsortieren.
Jede*r sollte frei wählen können, wie das eigene Leben geführt werden soll– und dazu gehört natürlich auch die Entscheidung darüber, mit wem man Sex haben möchte und mit wem nicht, mit wem man zusammenleben möchte und mit wem nicht, mit wem man eine Beziehung führen möchte und mit wem nicht.
Klingt nach einer Selbstverständlichkeit und dennoch ist es immer noch nicht einfach, sich als LSBTI in unserer vermeintlich offenen Welt zu behaupten. Denn vielerorts wird Homosexualität noch als krank angesehen, sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* das Ziel von Anfeindungen, Bedrohungen, (staatlicher) Verfolgung und blankem Hass.
Warum kämpfen dann Lesben, Schwule und Trans* gegen Gewalt und Verfolgung, um Anerkennung und Akzeptanz, wenn sie angeblich stattdessen einfach aufhören könnten, lesbisch, schwul oder trans* zu sein. Macht wenig Sinn, oder?